Euro Masters Regatta 2022 on Tour in Bled, Slowenien – von Jörg Reinhardt
Am 16. bis 19.06.2022 war es wieder soweit – Regatta München e.V. hat mit dem Regattaverband Bled die Euro Masters Regatta durchgezogen.
Tolles Wetter, tolles Revier und viele nette Ruderer. Ich war zur Unterstützung des Regattateams mit dabei und wollte wie im vergangenen Jahr an zwei Einerrennen teilnehmen. Alles wie gehabt und doch ganz anders!
Das Rennen AK E war am Freitag. Ich hatte wie im Vorjahr ein Leihboot von Filippi und bin motiviert gestartet. War es der Wind, die Wellen oder war ich nicht gut vorbereitet? Bei 500m hab ich mich ganz hinten im Feld wiedergefunden und bin nur auf Ankommen ins Ziel gerudert. Das war nichts. Beim Anlegen musste ich feststellen, dass die Verschraubung des Steuerborddollenstiftes total locker und kurz vor dem Herausfallen war. Das war schon etwas Glück, dass sich die Dolle nicht im Rennen verabschiedet hatte. Aber das war sicher nicht der Grund des mäßigen Ergebnisses.
Am Samstag gab es von Filippi den Versuch einer Wiedergutmachung. Einen ganz neuen und neu-entwickelten Einer. Der lag total anders im Wasser. Das musste gut werden. 5 Läufe mit insgesamt 24 Meldungen waren es in der AK F.
Attention … Go! und Los ging der wilde Ritt bei Wellen und Schiebewind. Und es war eine Wonne in diesem Skiff zu kämpfen. Es wurde der zweite Platz hinter dem Schweizer Ruderkameraden Ewald Grobert. Und es wurde eine gute Zeit, die mich – trotz Leichtgewichts – berechtigte im Trophy-Finale der schnellsten Sechs am Sonntag anzutreten. Die Jutta-Deuschl-Trophy haben wir von Regatta München ausgelobt zu Ehren von Jutta, die lange mit mir im Vorstand gearbeitet hat, aber leider viel zu früh verstorben ist. Es war somit einiges an Emotionen mit im Sonntagsrennen – ich wollte ein würdiges Ergebnis erzielen.
Das Rennen war am Vormittag und es war zwar etwas Wind, aber keine Wellen. Ich hatte das Leihboot vom Tag zuvor … die Zeichen standen gut. Das Rennen hat sich vom Start eindeutig entwickelt – Ewald konnte sich am Start leicht absetzen, aber ich wollte dran bleiben. In diesem Kampf sicherte ich den zweiten Platz nach hinten deutlich ab, konnte nach vorne aber nichts mehr ausrichten. Dritter wurde der Ruderkamerad aus Serbien.
Das war viel mehr als ich erhofft hatte. Allein die Finalteilnahme war schon überraschend für mich. Beim Empfang der Silbermedaille vom Präsident von Regatta München, meinem Vorstandskollegen Oliver Bettzieche, und dem von uns beiden gleichzeitig Geäußerten ‚für Jutta‘ musste ich dann schon mit den Tränen kämpfen.
Es war eine schöne, sehr harmonische Veranstaltung mit neuen Erlebnissen und Bekanntschaften. Nächstes Jahr, 2023, kommt die Euro Masters Regatta wieder nach Hause, nach München Oberschleißheim auf die ehrwürdige Olympiaregattastrecke – und ich lade alle Ruderfreunde ein, dabei zu sein.