26. Frankfurter Langstreckenregatta am 01.Mai 2024
Von Jörg Reinhardt
Meine Karlsruher Ruderkameraden riefen und ich machte mich ‚mitten‘ in der Nacht auf den Weg nach Frankfurt. Es war so geplant – das eingespielte Mixed-Team im Vierer der letzten Jahre hat sich mal wieder als diesjährigen Saisonhöhepunkt den Rheinmarathon vorgenommen. Die Frankfurter Langstrecke über 6 km ist dem gegenüber eher eine Kurzdistanz. Aber es schadet nie, sich zu fordern und zu finden.
Das Wetter war hervorragend: geringe Strömung, leichter Wind, Sonnenschein. Die Stimmung war also bestens. In der Altersklasse F (60 Jahre) hatten wir mit den gegnerischen Ruderkameraden Rademacher und Fiedler namhafte Konkurrenz, aber wir vertrauten auf die menschliche und ruderische Harmonie in unserem Boot. Und es gelang – im Ziel gratulierten die vor uns gestarteten Gegner. Also schienen wir aufgeholt zu haben. Wir kamen sehr gleichmäßig über die Strecke, konstanter Schlag, das Boot lief gut, die Wende gegen den Strom (über Steuerbord!) war knackig – ein Rennen, das trotz aller Anstrengungen Spaß gemacht hat – auch wenn wir es verloren hätten. Ausschließlich der Sieger in der deutlich jüngeren Altersklasse A (27 Jahre) war minimal schneller.
Nach der obligatorischen Stärkung mit Kaffee und Kuchen griff der männliche Teil des Vierers mit einem jüngeren Kameraden nochmal im ungesteuerten Dreier an. Da unklar war, ob sich eine Konkurrenz stellte, mussten wir die Strecke ein zweites Mal hochmotiviert angehen – alle mit einem Rennen in den Knochen. Das merkt man schon – die 6 km wurden lang und länger. Zudem hatten wir gefühlt in beide Richtungen Gegenwind und landeten kurz in einem überhängenden Baum am Ufer, aber ohne Schäden davon zu tragen. Bei den Ehrungen am Ende der Veranstaltung wurden wir als Sieger ausgerufen – mit einer mittelmäßigen, aber altersklassengerechten Zeit.
Die mitausrichtende Frankfurter Rudergesellschaft Nassovia Höchst hatte dieses Jahr ihr vereinsinternes ‚Saisoneröffnungsfest‘ im Anschluss an die Regatta abgehalten – mit Ehrungen und Anekdoten, bei Kaffee und Kuchen. Ich war noch dortgeblieben. Vor zwei Jahren traf ich Steffen Gelsen, einen Aktiven im Würzburger Ruderverein zu meiner Studien- und Bundeswehrzeit in Würzburg. Wir plauderten damals mit Vorstand Rüdiger Dingeldey über Steffen’s Sohn Jonas. Dieser war nun bei der Vereinsfeier anwesend, mittlerweile 23 Jahre und Vertreter des deutschen Ruderverbandes im Doppelzweier bei der anstehenden Olympiade in Paris. Ein wirklich sympathischer Junge ohne Allüren. Ich wünsche ihm von Herzen ganz viel Erfolg.
Hier noch eine kleine Dokumentation der sportlergerechten Ernährung – es gäbe sicher Alternativen:
- vorher Kaffee und Kuchen
- nachher Käsewurst mit alkoholfreiem Weißbier (es gab leider nichts anderes mehr).