(Bild: Lorenz Grimm (2. von rechts) neben Oscar Krause (r.), Kjell Richter und Cornelius Conrad bei U19-WM in Paris.)
SIEG IN PARIS BEI DER WM!!!
Video-Portrait auf TV-Mainfranken
Pressemitteilung zum Empfang
(Text und Fotos: Siegfried Kaidel)
Schweinfurter Ruder-Club Franken empfing Weltmeister Lorenz Grimm
Was für ein emotionaler Sonntagmorgen. Der Schweinfurter Ruder-Club überraschte den in der Nacht zuvor aus Paris kommenden frisch gebackenen Weltmeister Lorenz Grimm mit einem Empfang im Clubhaus. Viele kamen trotz Urlaubszeit in den Club und als Lorenz Grimm den Saal betrat brach ein tosender Beifall aus.
Für den Vorstand hieß Fritz Baumann den Weltmeister Lorenz Grimm willkommen.
Baumann konnte weitere Gäste begrüßen, den Oberbürgermeister Sebastian Remelé und vom Sportamt René Gutermann, den neuen Vorsitzenden des Stadtverbandes Jürgen Scholl, den Staatssekretär Gerhard Eck zusammen mit Martina Gießübel und Bernhard Stahl, Vorstand der Sparkasse, und viele mehr.
Baumann führte weiter aus „Lorenz, wir haben alle mitgezittert, mitgefiebert und uns mitgefreut. Die Übertragung von World Rowing machte es möglich.
Warum freuen wir uns so sehr und sind so mächtig stolz auf dich?
Die Antwort ist einfach. Wir sind mit Erfolgen auf internationalen Meisterschaften, d.h. mit der Vertretung des DRV und somit der Vertretung Deutschlands nicht gerade gesegnet. Ich denke jeder weiß, dass immer noch die Erfolge von Bubi Kaidel an der Spitze stehen. Wann waren wir aber sonst so erfolgreich? Da können wir uns mal kurz erinnern.
Im letzten Jahr hast Du einen vierten Platz auf der U19 WM erkämpft, Julian Waller hat den Doppelvierer beim Baltic Cup gewonnen.
2021 hast Du mit Julian den Doppelzweier beim Baltic Cup gewonnen.
1996 wurde Dirk Jenny im Leichtgewichtsachter Weltmeister im schottischen Strathclyde.
1989 gewann Marcel Tully in Amsterdam auf der U23 WM die Silbermedaille im Vierer ohne. (Zeigen)
1979 wurde Susanne Luz im Doppelzweier 5. bei der Junioren WM in Moskau. Und dann?
Eine Junioren WM gibt es noch gar nicht so lange. Vor 60 Jahren war der höchste Titel den man im Junioren Bereich, erreichen konnte, der Sieg im Fünf Länderkampf. Im Zweier ohne wurde das Schweinfurter Boot mit Ernst Kaidel und Roger Maas nominiert und sie gewannen den Fünf Länderkampf.“
Das dann gezeigte Video vom Finale und der Siegerehrung wurde mit einem Riesenapplaus von den anwesenden Gästen gefeiert.
Norbert Steiche stellte als Moderator Fragen an Lorenz und die übrigen Gäste. Lorenz Weg war nicht einfach, denn die interne Konkurrenz war groß und so wurden im Vorbeireitstrainigslager noch einige Tests ausgefahren, aber er konnte sich durchsetzen.
Der Weg zum Sieg war mehr als beeindruckend, Vorrennen über Halbfinale und dann im Finale, alle Rennen wurden gewonnen. Auf die Frage, wann er sicher war das Rennen zu gewinnen „Wir waren uns schon vor dem Rennen sicher, dass wir es schaffen können, wenn wir alle 100% geben. Als wir bei der 1000m Marke geführt haben wusste ich, dass wir uns das nicht mehr nehmen lassen.“
Egid Schlessing stellv. Vorsitzender für Sport „der Verein ist stolz, natürlich auf Lorenz aber auch auf alle die diesen Weg ehrenamtlich mitbegleiten“. Phillip und Sania Grimm „wir waren gebrandmarkt vom letzten Jahr, wo eine Medaille fast schon sicher war. Wir waren sehr angespannt, als der Vierer aber bei 1000 m vorne war, glaubten wir er schafft es.
Oberbürgermeister Remelé „wir schmücken uns gerne mit dem Titel Sportstadt …. Am Ende zählen Namen“ und sprach die Glückwünsche der Stadt aus. Für den Stadtverband für Sport sprach der neu gewählte Jürgen Scholl und stellte die hohe Wertigkeit dieses Erfolgs heraus mit den Worten „dieser Club ist etwas Besonderes für Schweinfurt“.
Staatsekretär a.D. Gerhard Eck betonte „Es ist eine Verpflichtung der Politik die Voraussetzung für den Sport zu unterstützen.“ „Solange ich es tun kann, werde ich für den Sport alles tun“
Mit dem traditionellen Hipp, Hipp Hurra endete eine würdige Veranstaltung für den Weltmeister Lorenz Grimm.




Beitrag auf SW1.News
VIDEO – Empfang im Ruder-Club am 13.8.2023 – Danke an SW-N-TV
VIDEO – einer großartigen und überzeugenden Leistung!
(Klasse Fotos und einen eindrucksvollen Bericht gibts auf der insta-Seite der RV Kappeln)





Lorenz Grimm rudert bei U19-WM im Wassersportstadion der Spiele von Paris 2024
BERICHT UND INTERVIEW
von Siegfried Kaidel:
Lorenz Grimm rudert bei den U19-Weltmeisterschaften im Wassersportstadion der Spiele von Paris 2024 zu Gold.
PARIS. Frankreichs Hauptstadt empfing Lorenz Grimm am Sonntag 30. Juli bei 22 Grad mit Wolken und Regen. „Und das wird wohl die ganze Woche so bleiben“, sagt der 18jährige vom SchweinfurterRuder-Club. Eine lange Saison mit vielen Wettkämpfen, Tests und einem fünfwöchigen Vorbereitungstrainingslager lagen da hinter Lorenz. Im letzten Jahr wurde er 4. bei den Weltmeisterschaften und er hat sich ein großes Ziel gesetzt – eine Medaille muss es werden.
Welcher Ort wäre besser geeignet für die Weltmeisterschaft als die Olympia-Strecke von 2024 in Paris.
615 Ruderer aus 53 Nationen waren beim großen Event dabei.
Nach einer Woche ist er nun Weltmeister als Schlagmann im Doppelvierer mit seiner Mannschaft Cornelius Conrad (Dresdner Ruder-Club 1902 e.V.), Kjell Richter (Rudervereinigung Kappel im Turn- und Sportverein Kappeln von 1876 e.V.), Oscar Krause (Ratzeburger Ruderclub e.V.). 17 Nationen hatten für den Doppelvierer gemeldet. Schon im Vorlauf am Donnerstag überzeugte der Vierer gegen die Kroaten, Griechen, Bulgarien und Polen mit der schnellsten Zeit aller Vorläufe in dieser Bootsklasseund qualifizierte sich direkt für das Halbfinale.
Das war aber nicht die einzige Herausforderung für den Grimm-Vierer. Das schlechte Wetter spielte bei dieser Weltmeisterschaft eine große Rolle und so wurden die Halbfinals und die Finals verlegt und an einem Tag (Samstag) durchgeführt. Dadurch waren zwischen den beiden Rennen nur 2 Stunden zum Verschnaufen.
Nach einem guten Start im Halbfinale zeigte der Doppelvierer erneut seine Stärke. Nach 1000 m hatten sie mehr als eine Länge Vorsprung und setzensich gegen China, Bulgarien, Neuseeland, Italien und Belgien in einem taktisch gut eingeteilten Rennen als Sieger durch.
Um 11:35 Uhr war es so weit – das Finale.
Die verantwortliche Bootstrainerin Trainerin Claudia Herpertz aus Dresden hat die Mannschaft im fünfwöchigen Trainingslager hervorragend vorbereitet und die Mannschaft renntaktisch sehr gut eingestellt. So konnte der Vierer nun hoffnungsvoll in das Finale starten.
Deutschland übernahm sofort mit hoher Schlagfrequenz früh die Führung, während Großbritannien, Tschechien und China fast auf gleicher Höhe um den zweiten Platz kämpften, dahinter die Boote aus Polen und Bulgarien. Deutschland hatte einen Vorsprung nach 750 m von einer Bootslänge herausgefahren, Deutschland dominierte im dritten Viertel des Rennens weiterhin. Die Briten versuchten immer wieder das deutsche Boot anzugreifen, doch der Grimm-Vierer reagierte immer sofort. In beeindruckender Manier bauten siedie Führung aus und gaben diese bis ins Ziel nichtmehr ab. Mit gut einer Bootslänge Vorsprung kamen sie souverän vor Großbritannien und China über die Ziellinie und gewannen die Goldmedaille für den Deutschen Ruderverband.
Der große Traum von Lorenz Grimm wurde wahr und die großen Entbehrungen haben sich gelohnt.
U19-Bundestrainer des Deutschen RuderverbandesAdrian Bretting 2023
„Die äußeren Bedingungen und ständigen Verschiebungen waren natürlich eine Herausforderung. Diese hat das gesamte Team allerdings sehr gut gemeistert und sich dann heute auch mit starken Rennen belohnt.
Willi Pulvermüller der Vorsitzende des Schweinfurter Ruder-Clubs ließ es sich nicht nehmen die Rennen vor Ort zu erleben.Überglücklich sein Fazit „das war ein fantastisches, überlegen gefahrenes Rennen. Bei der Siegerehrung kamen mir Tränen vor Freude. Mir fehlen einfach die Worte“.
Der Schweinfurter Ruder-Club freut sich über diesen großen Erfolg seines Ruderers und man wird es natürlich noch richtig feiern.
Lorenz Grimm im Interview nach dem Rennen:
1. Was war dein erster Gedanke beim überquerender Ziellinie?
Endlich!
2. Ab wann im Rennen wusstest du, dass ihr Weltmeister werdet?
Wir waren uns schon vor dem Rennen sicher, dass wir es schaffen können, wenn wir alle 100% geben. Als wir bei der 1000m Marke geführt haben wusste ich, dass wir uns das nicht mehr nehmen lassen.
3. Halbfinale und Finale wetterbedingt an einem Tag. Wie war eure Taktik? Wie seid ihr damit umgegangen?
Wir mussten im Vorlauf noch nicht 100% geben und konnten uns dadurch ein paar Körner für das Finale sparen. Wir wussten, dass wir uns am besten vorbereitet haben und waren es aus der UWV gewohnt, mehrmals hintereinander 2000m zu fahren. Daher haben wir die enge Taktung eher als Vorteil gesehen.
4. Wie feiert ihr heute diesen Sieg?
Es wird ein Essen mit dem gesamten deutschen Team geben. Danach wird auf den Erfolg angestoßen.
5. was bedeutet der Sieg für dich persönlich?
Es ist die Belohnung für viele Jahre harte Arbeit. Vor allem nach dem 4. Platz im letzten Jahr war das die Bestätigung, dass es auch auf internationaler Ebene nach ganz vorne gehen kann.
6. Wie wirkt sich der Gewinn des Weltmeistertitels auf deine sportlichen Pläne aus?
Der Umzug zum U23 Stützpunkt nach Hamburg steht schon fest. Allerdings gibt mir diese Goldmedaille enorm viel Motivation für das kommende Jahr und macht Lust auf mehr.
7. Bitte ein kurzer Rückblick auf die letzten 5 Wochen (Trainingslager mit WM-Vorbereitung in Berlin)?
Wir konnten die ganze UWV (Unmittelbare Wettkampf-Vorbereitung) sehr gut mit unser Trainerin arbeiten. Auch als durch einen krankheitsbedingten Ausfall das Boot umbesetzt werden musste hatten wir keinen Zweifel daran, dass diese WM erfolgreich sein wird. Ein wichtiger Punkt war auch, dass wir uns menschlich alle sehr gut verstehen. Das hat das harte Training erträglicher gemacht.
8. Warum seid ihr nach dem Halbfinalsieg heute Morgen so lange ausgerudert – ca. 30 Minute?
Unsere Trainerin wollte, dass wir uns 35min ausrudern. Da wir ihr vollkommen vertrauen haben wir das einfach gemacht, ohne Fragen zu stellen.
9. Was waren / was war die schönste und die am wenigsten schöne Erinnerung an die letzten 5 Woche?
Die schönste sicherlich der Sieg heute. Davor waren es die Einheiten, in denen das Boot ohne großen Aufwand über das Wasser glitt.
Als “am wenigsten schön” lässt sich eigentlich nur die Abreise von unserem Mannschaftskameraden Leonhard Tanneberg nennen, der Krankheitsbedingt leider nicht auf der WM starten konnte.
10. Fährst / Fliegst du mit der Nationalmannschaft zurück nach Berlin?
Ich bleibe noch eine Woche mit meiner Freundin in Paris, fliege also nicht mit dem Team zurück.
11. Ihr habt die deutsche Nationalhymne von vorne bis Ende alle mitgesungen. Habt ihr das vorher geübt?
Tatsächlich haben wir am Donnerstagabend zusammen geübt, für den Fall der Fälle.
12. Auf was freust du dich am meisten, wenn du zurück in Schweinfurt bist?
Wieder ein bisschen Abstand vom Leistungsdruck zu bekommen. Und vor allem auf mehr Zeit mit Freunden und der Familie.
14. Wem willst du jetzt spontan etwas sagen / danken / ausrichten?
Am meisten müssen wir uns alle bei unserer Trainerin Claudia Herpertz bedanken. Ohne Claudia wäre die Regatta sicherlich nicht so verlaufen. Und natürlich bei meinem Heimatverein, dem Schweinfurter Ruder-Club, der mich über die ganze Saison unterstützt hat. Ohne die Familie im Hintergrund, die mir immer den Rücken für den Rudersport freihält, ist eine solche Saison aber auch undenkbar.
15. Welchen Rat würdest du einem Nachwuchstalent geben, um so erfolgreich wie du zu sein?
Am wichtigsten ist, sich realistische Ziele zu setzten und Spaß bei der Sache zu haben.
DANKE FÜR DAS INTERVIEW
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VORBERICHT:
PARIS. Frankreichs Hauptstadt empfing Lorenz Grimm am vergangenen Sonntag bei 22 Grad mit Wolken und Regen. „Und das wird wohl die ganze Woche so bleiben“, sagt der 18jährige vom Schweinfurter Ruder-Club. Er tritt bei der U19-Weltmeisterschaft auf der Olympia-Strecke von 2024 in Paris mit dem deutschen Doppelvierer an. 615 Ruderer aus 53 Nationen sind beim großen Test-Event dabei.
„Olympische Ringe sucht man hier vergeblich, das Gelände ist aber schön und modern“. sagt Grimm nach der ersten Besichtigung 360 Tage vor dem Start der olympischen Regatta. Das Wassersportstadion Vaires-sur-Marne ist die erste neu entwickelte olympische Anlage, die 2019 fertiggestellt worden war — inklusive Wildwasserstadion. Im Freizeitkomplex Vaires-Torcy werden 2024 die Ruder-. Kanu- und Kajak-Wettbewerbe ausgetragen.
Neben Peking und Sydney ist Paris einer von nur drei Standorten weltweit, der über die nötigen Einrichtungen für die Ausrichtung olympischer und paralympischer Kanu-, Kajak- und Ruderwettbewerbe verfügt. Das Stade Nautique liegt knapp 30 Kilometer vom Pariser Zentrum entfernt zwischen dem Flughafen Charles de Gaulle und dem Disneyland im Westen.
Bei den Ruderwettbewerben beträgt die Zuschauerkapazität auf dem See, um den die Marne fließt, 14.000 Sitzplätze und 10.000 Stehplätze. „Bei stärkerem westlichen Wind wird die Strecke etwas welliger als am Start, ist aber gut ruderbar“, beschreibt Grimm seine ersten Eindrücke. „Es ist schon etwas Besonderes, wenn man bei einer Weltmeisterschaft auf eine künftige olympische Strecke darf“, freut sich der Abiturient. Im letzten Jahr konnte sich Grimm ebenfalls für die Weltmeisterschaft qualifizieren, die auf dem Lago die Varese stattfand – einem Natursee in Norditalien. Für Lorenz Grimm ist die derzeitige Wetterlage auf dem Weg zum erhofften A- Finale kein Problem: „Das Wetter während der Vorbereitung in Berlin war ähnlich wie in Paris und unser Boot ist schnell“.
Im Vorlauf am Donnerstag kann sich der Deutsche Doppelvierer mit einem ersten oder zweiten Platz direkt für das Halbfinale am Samstag qualifizieren. Neben Kroatien und Bulgarien kämpfen in diesem Vorlauf allerdings auch der amtierende Europameister aus Polen sowie der Bronzemedaillengewinner der U19-WM 2022 aus Griechenland um das direkte Weiterkommen.
Live-Renntracker und Ergebnisse werden während der gesamten Regatta auf http://www.worldrowing.com verfügbar sein. Zu den Final-Rennen Samstag und Sonntag wird zusätzlich ein Live-Stream angeboten.
Nach dem Sieg im Vorlauf geht´s direkt ins Halbfinale!
Die Startzeiten für Lorenz Grimm (Achtung NEU wegen schlechten Wetters!):
Samstag HF 9:10 bzw. 9:15; Finale 12:00 Uhr


